Kommunen zählen fast 440.000 Wohnungslose – 378.000 davon sind Ausländer
Die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland hat sich von 2022 bis 2024 mehr als verdoppelt. Besonders betroffen sind Ukrainer und junge Menschen unter 25 Jahren. Zum Stichtag 31. Januar 2024 waren laut Meldungen von Kommunen und Einrichtungen rund 439.500 Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht. Dies teilte das Statistische Bundesamt am 15. Juli mit. Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt sich ein deutlicher Anstieg: 2023 wurden 372.000 und 2022 nur 178.100 wohnungslose Personen erfasst. Der Anstieg sei jedoch vor allem auf Verbesserungen der Datenmeldungen im dritten Jahr seit Einführung der Statistik zurückzuführen.
Wer ist betroffen?
Erfasst wurden wohnungslose Personen, die in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar 2024 beispielsweise in überlassenem Wohnraum, Sammelunterkünften oder Einrichtungen für Wohnungslose untergebracht waren. Obdachlose Personen, die ohne jede Unterkunft auf der Straße leben, sowie Formen von verdeckter Wohnungslosigkeit sind nicht berücksichtigt.
61.500 Deutsche wohnungslos – und 377.900 Ausländer
Zum Stichtag 31. Januar 2024 wurden 136.900 Ukrainer in der Statistik erfasst, was knapp einem Drittel (31 Prozent) aller untergebrachten Wohnungslosen entspricht. Insgesamt wurden 377.900 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit gemeldet, was einem Anteil von 86 Prozent an allen untergebrachten wohnungslosen Personen entspricht. Die Zahl der Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit nahm dagegen nur leicht zu auf 61.500, ihr Anteil sank auf 14 Prozent.
Demografische Verteilung
40 Prozent der gemeldeten Personen waren jünger als 25 Jahre. Der Anteil der Personen im Alter ab 65 Jahren blieb mit 5 Prozent unverändert gegenüber dem Vorjahr. Im Durchschnitt waren die am Stichtag 31. Januar 2024 untergebrachten Personen 31 Jahre alt. 55 Prozent der untergebrachten wohnungslosen Personen waren Männer und 43 Prozent Frauen. Für zwei Prozent der Fälle wurde das Geschlecht mit „unbekannt“ angegeben.
Wohnungslosigkeit in verschiedenen Bundesländern
Im Bundesländervergleich waren in Nordrhein-Westfalen mit 105.100 Personen die meisten Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht, gefolgt von Baden-Württemberg mit 92.700 Personen und Berlin mit 47.300 Personen. Am wenigsten untergebrachte Wohnungslose wurden im Saarland (2.600), Sachsen-Anhalt (1.000) und Mecklenburg-Vorpommern (700 Personen) gemeldet.
Haushalts- und Familienkonstellationen
Die wohnungslosen Personen sind in verschiedenen Haushalts- beziehungsweise Familienkonstellationen untergebracht. Personen in Paarhaushalten mit Kindern bildeten mit 34 Prozent (150.100 Personen) die größte Gruppe. 32 Prozent (139.000) der gemeldeten Personen waren alleinstehend, 17 Prozent (73.300) waren Alleinerziehenden-Haushalte, acht Prozent (33.500) sonstige Mehrpersonenhaushalte und vier Prozent (16.500) Paarhaushalte ohne Kinder. Bei 24.300 Personen (sechs Prozent) war der Haushaltstyp unbekannt.
Diese alarmierenden Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die drängenden sozialen Probleme in unserem Land. Es ist höchste Zeit, dass die Politik endlich handelt und nachhaltige Lösungen findet, um diese Krise zu bewältigen. Die Tatsache, dass ein Großteil der Wohnungslosen aus dem Ausland stammt, sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden. Es bedarf einer ehrlichen Diskussion über die Ursachen und möglichen Lösungen dieser Problematik.
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