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12.11.2024
06:35 Uhr

Klimaschutz-Experte sieht Lichtblicke trotz düsterer Prognosen

Klimaschutz-Experte sieht Lichtblicke trotz düsterer Prognosen

Während die globalen Temperaturen neue Rekordwerte erreichen, sieht der renommierte Klimapolitik-Experte Niklas Höhne dennoch positive Entwicklungen im Kampf gegen den Klimawandel. In einem ausführlichen Gespräch erläutert der Wissenschaftler die wichtigsten Fortschritte seit dem Pariser Klimaabkommen - macht aber auch deutlich, dass die bisherigen Anstrengungen bei Weitem nicht ausreichen.

Erneuerbare Energien als Hoffnungsträger

Als besonders ermutigend bewertet Höhne die Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien. Die Preise seien in den vergangenen zehn Jahren um beachtliche 70 Prozent gefallen. Auch die Speichertechnologie habe sich enorm weiterentwickelt. Die jährlichen Zuwachsraten von 30 Prozent bei Solarenergie und sogar 50 Prozent bei Batteriespeichern würden zeigen, dass der Markt die richtigen Signale sende - ganz ohne staatliche Zwangsmaßnahmen.

Deutsche Autoindustrie droht den Anschluss zu verlieren

Kritisch sieht der Experte die Entwicklung in der deutschen Automobilindustrie. Während sich die Elektromobilität weltweit rasant entwickle, hätten deutsche Hersteller Schwierigkeiten, mit der Geschwindigkeit des Wandels Schritt zu halten. Besonders die Konkurrenz aus China dränge mit technologisch ausgereiften und preislich attraktiven Modellen auf den Markt. Dies könnte für den Industriestandort Deutschland weitreichende Folgen haben.

Ampel-Politik: Mangelnde Einigkeit bremst Fortschritt

Mit Blick auf die deutsche Klimapolitik zeigt sich Höhne besorgt über die fehlende Einigkeit innerhalb der Ampel-Koalition. Während der Ausbau erneuerbarer Energien voranschreite, seien die Entwicklungen im Verkehrssektor alarmierend. Statt zukunftsweisender Konzepte würden weiterhin Fehlinvestitionen wie der Ausbau von Autobahnen vorangetrieben.

Die unterschiedlichen Positionen der Ministerien hätten zu einer inkonsistenten Politik geführt, die dem Klimaschutz mehr schade als nütze.

Drohende Trump-Präsidentschaft als Risiko

Mit großer Sorge blickt der Experte auf die mögliche Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus. Zwar könne auch ein US-Präsident Trump den Siegeszug der erneuerbaren Energien nicht aufhalten, dennoch würde seine Politik den internationalen Klimaschutz erheblich erschweren.

Positive Zukunftsvision trotz aller Hindernisse

Trotz aller Herausforderungen zeigt sich Höhne vorsichtig optimistisch. Eine erfolgreiche Klimatransformation würde nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch:

  • Unabhängigkeit von zweifelhaften Energielieferanten schaffen
  • Lebenswertere Städte ermöglichen
  • Neue Arbeitsplätze generieren
  • Die Luftqualität verbessern

Allerdings mahnt der Experte zur Eile: Die aktuellen Bemühungen reichten bei weitem nicht aus, um die Erderwärmung auf ein erträgliches Maß zu begrenzen. Die Weltgemeinschaft müsse jetzt in den "Notfallmodus" schalten, um irreversible Schäden zu verhindern.

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