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25.11.2024
06:10 Uhr

Klimakonferenz in Baku: Entwicklungsländer fühlen sich von Industrienationen im Stich gelassen

Klimakonferenz in Baku: Entwicklungsländer fühlen sich von Industrienationen im Stich gelassen

Die Weltklimakonferenz in Baku hat die ohnehin schon tiefen Gräben zwischen Industrie- und Entwicklungsländern weiter vertieft. Die beschlossene Erhöhung der jährlichen Klimahilfen von 100 auf 300 Milliarden US-Dollar würde bei weitem nicht ausreichen, um die dramatischen Folgen des Klimawandels in den ärmeren Ländern zu bewältigen.

Entwicklungsländer sprechen von "Betrug" und "Beleidigung"

Besonders die Vertreter der am wenigsten entwickelten Länder aus Afrika, Asien und der Karibik übten scharfe Kritik an den Beschlüssen. Die nigerianische Delegation bezeichnete die zugesagten 300 Milliarden Dollar als "Witz" und "Beleidigung". Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wären tatsächlich rund 1,3 Billionen Dollar erforderlich, um die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen zu finanzieren.

Baerbocks fragwürdige Beschwichtigungsversuche

Während Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die Beschlüsse als "wichtiges Signal in einer schwierigen geopolitischen Lage" zu verkaufen versuchte, offenbarte sich einmal mehr die Kluft zwischen politischer Rhetorik und den tatsächlichen Bedürfnissen der betroffenen Länder. Die grüne Ministerin räumte zwar ein, dass die Ergebnisse für das 1,5-Grad-Ziel nicht ausreichend seien, schob die Schuld dafür aber bequem auf den "Widerstand von wenigen".

Umweltorganisationen üben vernichtende Kritik

Auch die Reaktionen der Umweltverbände fielen vernichtend aus. Der WWF Deutschland verglich die zugesagten Hilfsgelder mit einem "Schluck Wasser vor dem Verdursten". Greenpeace kritisierte, dass die Verursacher der Klimakrise Millionen Menschen weiterhin mit den verheerenden Folgen allein ließen.

Die Beschlüsse von Baku zeigen einmal mehr, wie weit die internationale Klimapolitik von den realen Herausforderungen entfernt ist.

Von der Leyens realitätsferne Einschätzung

Während EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen euphorisch vom "Beginn einer neuen Ära der Klimazusammenarbeit" sprach, zeichnet die Realität ein anderes Bild: Die Konferenz musste um 32 Stunden verlängert werden und hinterlässt mehr offene Fragen als Antworten. Bezeichnenderweise wird kein Staat zu konkreten Zahlungen verpflichtet - ein fatales Signal an die vom Klimawandel am stärksten betroffenen Regionen.

Ausblick auf die nächste Konferenz

Die 30. Weltklimakonferenz soll im kommenden Jahr in Brasilien stattfinden. Angesichts der ernüchternden Ergebnisse von Baku dürften die Erwartungen jedoch gedämpft sein. Der "Berg an Arbeit", von dem der Leiter der UNO-Klimabehörde Stiell sprach, scheint größer denn je.

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