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14.11.2024
10:45 Uhr

Jüdische Gemeinde in Deutschland: Landesrabbiner mahnt zu überlegter Wahlentscheidung

Jüdische Gemeinde in Deutschland: Landesrabbiner mahnt zu überlegter Wahlentscheidung

In einem aufsehenerregenden Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung hat der Hamburger Landesrabbiner Shlomo Bistritzky die wachsende Besorgnis der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland zum Ausdruck gebracht. Seine Äußerungen werfen ein Schlaglicht auf die zunehmend angespannte Situation der jüdischen Mitbürger in der Bundesrepublik.

Sicherheit als oberstes Wahlkriterium

Der Landesrabbiner rät den jüdischen Bürgern eindringlich, bei der kommenden Bundestagswahl ihre Stimme derjenigen Partei zu geben, die den effektivsten Schutz jüdischen Lebens gewährleisten könne. Dabei vermied er es bewusst, eine konkrete Wahlempfehlung auszusprechen. Vielmehr betonte er die Notwendigkeit, dass die Politik überzeugende Antworten auf die drängenden Sicherheitsfragen der jüdischen Gemeinschaft finden müsse.

Wachsende Auswanderungsbereitschaft

Besonders alarmierend erscheint die Aussage Bistritzkys, dass immer mehr Juden eine Auswanderung nach Israel in Erwägung ziehen würden. Als Grund nennt er die Befürchtung, dass sich Verhältnisse wie in Amsterdam oder Frankreich auch in Deutschland entwickeln könnten. Diese Entwicklung wäre ein schwerer Schlag für die kulturelle Vielfalt in Deutschland.

Eine steigende Zahl von Juden erwägt die Auswanderung nach Israel, sollte sich die Situation weiter verschlechtern.

Konkrete Forderungen an die Politik

Der Landesrabbiner formulierte mehrere klare Forderungen an die politischen Entscheidungsträger:

  • Härteres Vorgehen gegen ausländische Straftäter
  • Verstärkte Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen
  • Überprüfung der Unterstützung für das UN-Palästinenserhilfswerk

Kritik an der Außenpolitik

Deutliche Kritik übte Bistritzky an der Haltung von Außenministerin Annalena Baerbock. Deren fortgesetzte Unterstützung des UN-Palästinenserhilfswerks sei trotz der nachgewiesenen Verstrickung einiger Mitarbeiter in die Terroranschläge vom 7. Oktober 2023 nicht nachvollziehbar. Diese Position der Bundesregierung zeigt einmal mehr die fragwürdigen Prioritäten der aktuellen Außenpolitik.

Differenzierte Betrachtung der muslimischen Welt

Bemerkenswert ist Bistritzkys differenzierte Sichtweise auf die muslimische Welt. Seine Einschätzung, dass viele muslimische Länder keine grundsätzliche Feindschaft gegenüber Juden hegten, könnte als Grundlage für einen konstruktiven Dialog dienen. Dies steht im deutlichen Gegensatz zur oft undifferenzierten Debatte in Deutschland.

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