Goldpreis zeigt erstaunliche Robustheit trotz steigender Anleiherenditen
Der Goldpreis hat sich in den letzten Wochen als erstaunlich widerstandsfähig erwiesen und notiert derzeit bei 2.754 Dollar, nur 4 Dollar unterhalb seines Rekordhochs. Diese Entwicklung ist bemerkenswert, wenn man die parallel stark gestiegenen Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen betrachtet, die von 3,74 % auf aktuell 4,30 % geklettert sind.
Goldpreis-Rally trotz steigender Anleiherenditen
Normalerweise gilt: Je höher die Anleiherenditen, desto unattraktiver wird Gold als Anlage, da Staatsanleihen im Vergleich zum zinslosen Gold lukrativer erscheinen. Doch der aktuelle Anstieg des Goldpreises widerspricht dieser Regel. Ein Grund für den Renditeanstieg liegt in der weiterhin robusten US-Konjunktur, die Anleger dazu veranlasst, davon auszugehen, dass die US-Notenbank die Zinsen weniger stark senken wird.
US-Wahlen und ihre Auswirkungen auf den Goldpreis
Ein weiterer Faktor, der den Goldpreis stützt, sind die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen. Der knappe Ausgang zwischen Kamala Harris und Donald Trump hat die Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen verstärkt. Ökonomen erwarten, dass die Fed auf ihrer Sitzung am 6. und 7. November die Zinsen um einen Viertelprozentpunkt senken wird, was das unverzinsliche Metall weiter begünstigen könnte.
Der Goldpreis ist in diesem Jahr um etwa ein Drittel gestiegen und hat letzte Woche einen Rekordwert erreicht. Zentralbankkäufe und die anhaltende Nachfrage nach sicheren Häfen haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Trotz der normalerweise negativen Auswirkungen steigender Renditen für Staatsanleihen hat Gold drei wöchentliche Gewinne in Folge verzeichnet.
Fiskalische Risiken und die Rolle von Gold
Die US-Staatsverschuldung steigt rasant an, und unabhängig vom Ausgang der Wahlen ist nicht mit echten Einsparungen zu rechnen. Stattdessen werden zahlreiche Wahlgeschenke für verschiedene Wählergruppen erwartet, was die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben dürfte. Diese Unsicherheit trägt zur aktuellen Stärke des Goldpreises bei.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die mögliche Wiederkehr der Inflation in den USA. Donald Trump hat angekündigt, im Falle seiner Wiederwahl hohe Importzölle einzuführen, was die Preise im Inland ansteigen lassen dürfte. In solchen Zeiten wird Gold als sicherer Hafen wieder attraktiver, was den aktuellen Kaufrausch im Edelmetall erklärt.
Strategische Überlegungen für Anleger
Angesichts der unsicheren politischen und wirtschaftlichen Lage könnte es sinnvoll sein, jetzt in Gold zu investieren, bevor die Preise weiter steigen. Die Börse handelt stets die Zukunft, und ein frühzeitiger Einstieg könnte sich als vorteilhaft erweisen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Goldpreis trotz der normalerweise negativen Einflüsse steigender Anleiherenditen robust bleibt. Die bevorstehenden US-Wahlen, die steigende Staatsverschuldung und die möglichen inflationären Tendenzen tragen zur Attraktivität von Gold als sicherer Hafen bei. Anleger sollten diese Faktoren bei ihren Investitionsentscheidungen berücksichtigen.
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