
Gesetzliche Krankenkassen vor dem Kollaps: Beitragserhöhungen und Insolvenzen drohen
Die gesetzlichen Krankenkassen steuern unaufhaltsam auf eine finanzielle Katastrophe zu. Der Vorstandschef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, schlägt nun Alarm und zeichnet ein düsteres Bild der Zukunft. Die Finanzlage sei "desaströs" und die Reserven seien aufgebraucht. Ohne schnelles politisches Handeln drohten nicht nur massive Beitragserhöhungen, sondern auch Zwangsfusionen und sogar Insolvenzen.
Der aufgeblähte Gesundheitsapparat verschlingt Milliarden
Die Misere der gesetzlichen Krankenversicherung ist hausgemacht. Während die Ausgaben für Personal, medizinische Leistungen und Produkte stetig steigen, hat die Politik es über Jahre versäumt, notwendige Reformen anzugehen. Stattdessen wurde der ohnehin schon aufgeblähte Verwaltungsapparat weiter aufgestockt. Die Folge: Ein Defizit von über sechs Milliarden Euro allein im Jahr 2024.
Bürger zahlen die Zeche für politisches Versagen
Besonders pikant: Die Krankenkassen müssen Leistungen finanzieren, die eigentlich Aufgabe des Staates wären. Für die Versorgung von Bürgergeldempfängern zahlt der Bund lediglich eine Pauschale von knapp 119 Euro pro Person - ein Tropfen auf den heißen Stein. Die tatsächlichen Kosten für versicherungsfremde Leistungen belaufen sich auf astronomische 20 bis 57 Milliarden Euro jährlich. Der Bundeszuschuss von 14,5 Milliarden Euro reicht bei weitem nicht aus.
Gesundheitsminister Lauterbach in der Kritik
Die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Krankenhausreform stößt auf heftige Kritik. DAK-Chef Storm bezeichnet die vorgesehene Finanzierung durch die Kassen sogar als verfassungswidrig. Zudem fordert er die Rückzahlung von Corona-bedingten Ausgaben der Pflegeversicherung in Höhe von sechs Milliarden Euro.
"Wir brauchen innerhalb der nächsten zwei Monate einen Gesundheits- und Pflegegipfel im Kanzleramt, um die Kassen schnell zu stabilisieren", mahnt Storm eindringlich.
Bürger müssen sich auf höhere Beiträge einstellen
Aktuell liegt der Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung bei 17,1 Prozent, für die Pflegeversicherung werden weitere 3,6 Prozent fällig. Doch dabei wird es nicht bleiben. Ohne durchgreifende Reformen und eine solide Gegenfinanzierung durch den Bund werden die Beitragszahler schon bald noch tiefer in die Tasche greifen müssen.
Die Situation zeigt einmal mehr das Versagen der Politik bei der Modernisierung des deutschen Gesundheitswesens. Während andere EU-Länder ihre Systeme effizienter gestalten, verharrt Deutschland in überkommenen Strukturen - zum Leidwesen der Beitragszahler, die die Zeche für diese verfehlte Politik zahlen müssen.
- Themen:
- #Insolvenzen
- #SPD
- #Steuern

- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik