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10.09.2024
07:06 Uhr

Fachkräftemangel im Supermarkt: Die doppelte Bedeutung der Bedientheken

Fachkräftemangel im Supermarkt: Die doppelte Bedeutung der Bedientheken

In den deutschen Supermärkten herrscht ein akuter Fachkräftemangel, insbesondere an den Bedientheken für Fleisch, Wurst und Käse. Diese Theken sind nicht nur ein Symbol für Qualität und Kundenservice, sondern sie spielen auch eine entscheidende Rolle im Wettbewerb mit Discountern. Doch angesichts des Personalmangels stehen viele Supermärkte vor der Herausforderung, diese wichtigen Bereiche weiterhin adäquat zu besetzen.

Der akute Mangel an Fachkräften

Die großen Supermarktketten wie Edeka, Rewe und Kaufland suchen händeringend nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Bedientheken. Auf den Stellenportalen dieser Ketten sind tausende offene Stellen ausgeschrieben. Besonders gefragt sind Fleischer und Fleischereifachverkäufer. Philipp Hennerkes, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH), betont, dass der Bedarf seit Jahren steigt, weil zu wenig Nachwuchs nachkomme.

Flexiblere Konzepte als Lösung?

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setzen einige Händler auf flexiblere Ladenbaukonzepte. So genannte Hybrid-Theken, die in Randzeiten ohne Personal auskommen, gewinnen an Bedeutung. Edeka betont jedoch, dass die Frischetheken weiterhin das Herzstück ihrer Märkte bleiben und nicht zur Diskussion stehen. Dennoch werden testweise in einigen Regionen, wie Nordrhein-Westfalen, Fleischtheken abgeschafft und durch Selbstbedienungskonzepte ersetzt.

Rekrutierung aus dem Ausland

Einige Supermärkte gehen noch einen Schritt weiter und rekrutieren Fachkräfte aus dem Ausland. So hat Edeka beispielsweise Auszubildende aus Indien für die Fleischtheken eingestellt. Diese Maßnahme zeigt, wie ernst die Lage ist und wie weitreichend die Lösungen sein müssen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen.

Verändertes Einkaufsverhalten

Daniel Honner, Geschäftsführer von Edeka Stadler und Honner in Bayern, berichtet, dass in einem Münchner Markt die Bedientheke von 24 auf 7,5 Meter verkürzt wurde. Der Rest der Fläche wird nun für Selbstbedienungsprodukte genutzt. Honner begründet diesen Schritt mit einem veränderten Einkaufsverhalten, insbesondere in urbanen Räumen.

Die Zukunft der Bedientheken

Bei Rewe und Kaufland bleiben die Bedientheken ein wichtiger Bestandteil des Angebots. Rewe betont, dass rund 2000 der 3800 Märkte über Bedientheken verfügen. Die zunehmende Digitalisierung in den Märkten soll zudem helfen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt in serviceorientierten Tätigkeiten einzusetzen.

Die Ausrichtung der Supermärkte, die Bedientheken beibehalten zu wollen, bietet auch Chancen für Jobsuchende. Angesichts des Fachkräftemangels ist die Wahrscheinlichkeit hoch, bei Rewe, Edeka oder Kaufland eine neue Beschäftigung zu finden. Dies ist eine positive Nachricht in Zeiten, in denen bei vielen Großkonzernen Stellenabbau auf der Tagesordnung steht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bedientheken in deutschen Supermärkten trotz des Fachkräftemangels weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Die Unternehmen sind gezwungen, innovative Lösungen zu finden, um diesen wichtigen Service aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den Kundenbedürfnissen gerecht zu werden.

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