Ex-Frontex-Chef Leggeri schließt sich Le Pens Kampf an
Die politische Landschaft Europas erlebt eine bemerkenswerte Entwicklung: Fabrice Leggeri, der ehemalige Leiter der EU-Grenzschutzagentur Frontex, hat sich entschieden, für die bevorstehenden Europawahlen im Juni auf der Liste der Rassemblement National (RN) zu kandidieren. Die Partei, geführt von der französischen Rechtsnationalistin Marine Le Pen, ist bekannt für ihre strikte Haltung gegenüber Einwanderung und ihren Einsatz für nationale Souveränität.
Ein Wechsel mit Signalwirkung
Leggeris Entscheidung, sich der RN anzuschließen, könnte als klares Signal für ein Umdenken in der europäischen Einwanderungspolitik gewertet werden. Mit seiner langjährigen Erfahrung im Grenzschutz bringt er ein umfassendes Verständnis für die Herausforderungen und Notwendigkeiten der Migrationskontrolle mit. In einem Statement betonte er, dass sein Hauptanliegen die Bekämpfung der "Migrationsüberflutung" sei und erklärte, er wolle "meine Erfahrung und mein Fachwissen in den Dienst der Franzosen stellen".
Kontroverse um Frontex
Leggeris Zeit bei Frontex war nicht ohne Kontroversen. Vorwürfe illegaler Pushback-Aktionen im Mittelmeer führten zu seinem Rücktritt im April 2022. Nichtregierungsorganisationen kritisierten die Agentur unter seiner Führung heftig und sahen in ihm einen der Hauptverantwortlichen für eine Praxis, die nach internationalem Recht als illegal gilt. Dennoch scheint seine Kandidatur für die RN von der Öffentlichkeit und den Umfragen positiv aufgenommen zu werden, was darauf hindeutet, dass ein Teil der europäischen Wählerschaft eine härtere Gangart in der Migrationspolitik unterstützt.
Ein Kampf um die Zukunft Europas
Die Ankündigung von Leggeris Kandidatur fällt in eine Zeit, in der die Debatten um Einwanderung und nationale Identität intensiver denn je geführt werden. Marine Le Pen und die RN haben einen "konkreten Plan" für die Migrationspolitik vorgelegt, der nun durch Leggeris Expertise weiter an Glaubwürdigkeit gewinnen könnte. Die Partei steht derzeit laut Umfragen besser da als das Regierungslager des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, was die Europawahlen zu einem möglichen Wendepunkt für die politische Ausrichtung der EU machen könnte.
Die Bedeutung traditioneller Werte
Die Kandidatur von Leggeri unterstreicht die Sehnsucht vieler Bürger nach einer Politik, die traditionelle Werte und die Sicherheit der nationalen Grenzen in den Vordergrund stellt. In einer Zeit, in der die Gesellschaft durch verschiedenste neue Bewegungen herausgefordert wird, scheint die Rückbesinnung auf bewährte Prinzipien und eine starke Kontrolle der eigenen Grenzen für viele ein Anker der Stabilität zu sein.
Ein ungewisser Ausgang
Die Europawahl wird zeigen, in welche Richtung sich die EU bewegen wird. Während einige die Kandidatur Leggeris als Schritt zurück in eine vergangene Ära sehen mögen, betrachten andere sie als notwendige Antwort auf die aktuellen Herausforderungen. Eines ist sicher: Die Wahl wird nicht nur über die Zusammensetzung des Europaparlaments entscheiden, sondern auch über die künftige Ausrichtung der europäischen Migrationspolitik.
Über das Thema berichtete Deutschlandfunk am 18. Februar 2024 um 11:36 Uhr, doch die Diskussionen und die politischen Wellen, die diese Nachricht schlägt, werden sicherlich noch lange nach diesem Datum spürbar sein.
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