Drastische Änderungen bei Fangquoten: Deutsche Fischer müssen sich 2025 umstellen
Die EU-Fischereiminister haben in einer nächtlichen Verhandlungsrunde in Brüssel weitreichende Beschlüsse für die deutschen Nordsee-Fischer gefasst. Die Entscheidungen für das Jahr 2025 dürften bei vielen Fischern für Unmut sorgen, da besonders beim wichtigen Hering deutliche Einschnitte vorgenommen wurden.
Deutliche Reduzierung beim Hering - Gewinner sind Scholle und Seelachs
Besonders hart trifft es die Heringsfischer, die im kommenden Jahr mit einer drastischen Quotenkürzung von mehr als 25 Prozent rechnen müssen. Diese Entscheidung könnte weitreichende wirtschaftliche Folgen haben, da der Hering traditionell den größten Anteil an der europäischen Nordsee-Fischerei ausmacht. Auch beim Schellfisch müssen die Fischer Einbußen hinnehmen.
Positive Nachrichten gibt es hingegen für Fischer, die sich auf Scholle und Seelachs spezialisiert haben. Hier wurden die Fangquoten nach oben korrigiert, was zumindest teilweise die Verluste in anderen Bereichen ausgleichen könnte.
Kritische Lage beim Kabeljau
Besonders besorgniserregend ist die Situation beim Kabeljau. Das bestehende Fischereiverbot im Kattegat zwischen Dänemark und Schweden bleibt bestehen. In der übrigen Nordsee wurde die erlaubte Fangmenge um etwa 20 Prozent reduziert. Das Bundeslandwirtschaftsministerium äußerte sich kritisch zu diesen Maßnahmen und warnte, dass die beschlossenen Einschränkungen möglicherweise nicht ausreichen könnten, um den Kabeljaubestand ausreichend zu schützen.
Kontroverse Bewertungen der Beschlüsse
Es zeigt sich erneut, dass die nachhaltige Bewirtschaftung der letzten Jahre Früchte trägt.
Mit dieser optimistischen Einschätzung steht der Deutsche Fischerei-Verband allerdings weitgehend alleine da. Umweltverbände kritisieren die beschlossenen Fangquoten als zu hoch und werfen den Verantwortlichen vor, ein gefährliches Spiel mit bedrohten Arten zu betreiben.
Internationale Spannungen in der Nordsee
Die Situation wird zusätzlich durch Konflikte mit Großbritannien und Norwegen verschärft. Mehrere EU-Staaten werfen den beiden Nicht-EU-Ländern vor, insbesondere bei Hering und Makrele Überfischung zu betreiben. Diese Vorwürfe zeigen einmal mehr, wie schwierig eine nachhaltige internationale Koordinierung der Fischerei ist.
Für den gefährdeten Aal bleibt es bei der sechsmonatigen Schonzeit pro Jahr - eine Maßnahme, die von Umweltschützern als absolutes Minimum angesehen wird.
Ausblick für die deutsche Fischereiindustrie
Die neuen Regelungen stellen die deutsche Fischereiindustrie vor erhebliche Herausforderungen. Die Betriebe müssen sich nicht nur auf veränderte Fangquoten einstellen, sondern sehen sich auch mit steigenden Betriebskosten und zunehmender internationaler Konkurrenz konfrontiert. Eine Anpassung der Fangstrategien und möglicherweise auch der Flottenstrukturen scheint unausweichlich.
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