
Dollar schwächelt: Fed-Entscheidung könnte weiteren Kursrutsch einleiten
Die US-Währung taumelt derzeit am Devisenmarkt und kann sich kaum über einem Fünf-Monats-Tief halten. Die aggressive Handelspolitik der Biden-Administration und die dadurch ausgelösten wirtschaftlichen Verwerfungen setzen dem Greenback schwer zu. Besonders die jüngsten, wenig ermutigenden Stimmungsumfragen aus der US-Wirtschaft belasten die amerikanische Währung.
Märkte warten gespannt auf die Federal Reserve
In dieser Woche richtet sich der Fokus der Anleger auf die Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve. Die Währungshüter stehen vor der schwierigen Aufgabe, die stark gestiegenen Inflationserwartungen mit den zunehmenden Konjunktursorgen in Einklang zu bringen. Eine Situation, die selbst erfahrene Marktteilnehmer vor Rätsel stellt.
Die Finanzmärkte preisen derzeit für den Rest des Jahres Zinssenkungen von insgesamt etwa 60 Basispunkten ein - das entspricht etwas mehr als zwei Zinssenkungen. Diese Erwartungshaltung könnte sich als zu optimistisch erweisen, wenn die Fed ihre Inflationsprognosen nach oben korrigiert.
Euro zeigt sich von seiner starken Seite
Die europäische Gemeinschaftswährung konnte sich zuletzt deutlich erholen und stieg zeitweise bis auf 1,0947 Dollar - den höchsten Stand seit Oktober. Rückenwind erhält der Euro durch das massive deutsche Konjunkturpaket, über das heute im Bundestag abgestimmt werden soll. Nachdem das Bundesverfassungsgericht grünes Licht gegeben hat, scheint der Weg für weitere Staatsverschuldung frei zu sein - ein Umstand, der aus konservativer wirtschaftspolitischer Sicht durchaus kritisch zu sehen ist.
Japanische Geldpolitik vor wichtiger Weichenstellung
Auch die Bank of Japan tagt diese Woche. Die japanischen Währungshüter müssen abwägen, welche Risiken der sich verschärfende Handelskonflikt für die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt birgt. Der Yen hat zuletzt etwas an Stärke eingebüßt und notiert aktuell bei rund 149,79 zum Dollar.
Kryptowährungen unter Druck
Die digitale Leitwährung Bitcoin musste ebenfalls Federn lassen und fiel um 1,6 Prozent auf 82.633 Dollar. Dies zeigt einmal mehr die hohe Volatilität dieser spekulativen Anlageklasse, die sich als vermeintlich sicherer Hafen in Krisenzeiten immer wieder als Trugschluss erweist.
"Es ist ein sehr verwirrender Zeitpunkt, und ich denke, auch die Fed hat nicht genügend Daten, um die Situation eindeutig einzuschätzen", kommentiert Bart Wakabayashi, Tokio-Niederlassungsleiter bei State Street, die aktuelle Gemengelage.
Der Dollar-Index, der den Wert der US-Währung gegenüber sechs wichtigen Handelswährungen misst, ist seit seinem Zweijahreshoch im Januar um etwa 6 Prozent gefallen. Ein Ende der Dollar-Schwäche ist derzeit nicht in Sicht - zu groß sind die Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung in den Vereinigten Staaten unter der aktuellen Administration.

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