Diplomatische Verstimmungen beim G20-Gipfel: Biden glänzt durch Abwesenheit beim Gruppenfoto
Ein bemerkenswerter Vorfall überschattet den aktuellen G20-Gipfel in Rio de Janeiro: US-Präsident Joe Biden war beim traditionellen Gruppenfoto vor der malerischen Kulisse des Zuckerhuts nicht anwesend. Das Weiße Haus bemühte sich zwar umgehend um Schadensbegrenzung und verwies auf "logistische Gründe", doch Beobachter vermuten andere Motive.
Spannungen zwischen West und Ost werden sichtbar
Die Situation erscheint besonders brisant, da erstmals seit Beginn des Ukraine-Konflikts wieder ein gemeinsames Gruppenfoto der G20-Staaten aufgenommen wurde. In der letzten Reihe stand dabei der russische Außenminister Sergej Lawrow - ein Umstand, der möglicherweise nicht ganz zufällig mit Bidens Abwesenheit zusammenhängen könnte.
Offizielle Erklärungsversuche werfen Fragen auf
Die Darstellung des Weißen Hauses, Biden habe lediglich den Zeitpunkt verpasst, wirkt angesichts der protokollarischen Präzision solcher Gipfeltreffen wenig überzeugend. Auch die Abwesenheit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und des kanadischen Premiers Justin Trudeau lässt aufhorchen.
Ein hochrangiger Regierungsvertreter betonte, es sei Biden nicht darum gegangen, ein gemeinsames Foto mit Lawrow zu vermeiden.
Historischer Kontext und neue Entwicklungen
Besonders bemerkenswert erscheint die Entwicklung vor dem Hintergrund der jüngeren G20-Geschichte:
- 2021 in Rom: Letztes traditionelles Gruppenfoto vor dem Ukraine-Konflikt
- 2022 auf Bali: Ersatzweise nur ein Spaziergang durch einen Mangrovenwald
- 2023 in Indien: Gedenkzeremonie statt klassischem Gruppenfoto
Fragwürdige Gastgeberpolitik Brasiliens
Kritisch zu bewerten ist die Entscheidung des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva, den ukrainischen Präsidenten Selenskyj nicht einzuladen. Die offizielle Begründung, man wolle den Ukraine-Konflikt nicht thematisieren, erscheint als diplomatischer Fehlgriff und könnte als indirekte Unterstützung der russischen Position gewertet werden.
Symbolische Gesten mit Sprengkraft
Für zusätzlichen Gesprächsstoff sorgte der französische Präsident Emmanuel Macron, der demonstrativ Lawrow die Hand schüttelte - eine Geste, die in westlichen Diplomatenkreisen durchaus kontrovers diskutiert werden dürfte. Sie zeigt die zunehmende Fragmentierung der westlichen Position gegenüber Russland.
Diese Entwicklungen beim G20-Gipfel verdeutlichen einmal mehr die tiefen Risse in der internationalen Gemeinschaft und werfen ernsthafte Fragen zur Zukunftsfähigkeit solcher multilateraler Formate auf.
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