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06.10.2024
13:14 Uhr

Bundessicherheitsrat genehmigt umfangreiche Waffenexporte in die Türkei

Bundessicherheitsrat genehmigt umfangreiche Waffenexporte in die Türkei

Nach jahrelanger Zurückhaltung hat die Bundesregierung erneut umfangreiche Rüstungsexporte in die Türkei freigegeben. Der geheim tagende Bundessicherheitsrat gab kürzlich grünes Licht für Lieferungen von deutschen Waffen im Wert von über 236 Millionen Euro. Diese Entscheidung markiert eine deutliche Kursänderung der Ampel-Regierung, die in den vergangenen Jahren jegliche Waffenexporte in die Türkei drastisch reduziert hatte.

Umfangreiche Lieferungen genehmigt

Der Bericht des "Spiegel" zeigt, dass die neuen Genehmigungen Lieferungen von 100 Flugabwehrraketen und Torpedos für die türkische Marine sowie große Materialpakete für die Modernisierung von türkischen U-Booten und Fregatten umfassen. Die Waffenschmiede MBDA darf der Türkei 100 Lenkflugkörper zur Luftverteidigung von Schiffen liefern. Der finanzielle Umfang dieses Deals wird auf etwa 100 Millionen Euro geschätzt.

Weitere Genehmigungen

Zusätzlich genehmigte der Bundessicherheitsrat die Lieferung von 28 Torpedos vom Typ SeaHake der Marine-Sparte von Thyssenkrupp für 156 Millionen Euro. Zwei Konsortien deutscher Rüstungsunternehmen dürfen Materialpakete für die Modernisierung von türkischen U-Booten des Typs U209 im Wert von 79 Millionen Euro ausliefern. Zudem wurde die Lieferung von Motorenteilen für türkische Korvetten und Fregatten im Wert von 1,9 Millionen Euro freigegeben. Insgesamt belaufen sich die genehmigten Lieferungen auf etwa 336 Millionen Euro.

Politische Implikationen

Diese Entscheidung der Bundesregierung ist bemerkenswert, da sie eine deutliche Abkehr von der bisherigen Politik darstellt. In den letzten Jahren hatte Berlin die Waffenexporte in die Türkei drastisch eingeschränkt, da sich das Land vom einstigen EU-Beitrittskandidaten zunehmend zu einem problematischen Partner entwickelt hatte. Erst kürzlich beantragte die Türkei sogar die Mitgliedschaft in der von China und Russland dominierten BRICS-Gruppe der Schwellenländer, was die Beziehungen zur NATO weiter belastete.

Kritik an der Ampel-Regierung

Die Genehmigung dieser umfangreichen Waffenexporte wird sicherlich zu Diskussionen führen. Kritiker könnten argumentieren, dass die Bundesregierung mit dieser Entscheidung die Interessen der deutschen Bürger und die Stabilität der internationalen Beziehungen gefährdet. Es stellt sich die Frage, ob wirtschaftliche Interessen über sicherheitspolitische Bedenken gestellt werden.

Fazit

Die erneuten Waffenexporte in die Türkei zeigen, dass die Ampel-Regierung bereit ist, ihre bisherige restriktive Haltung aufzugeben. Ob dies zu einer Stabilisierung oder weiteren Spannungen in den internationalen Beziehungen führt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass diese Entscheidung weitreichende politische und sicherheitspolitische Implikationen haben wird.

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