Bund fördert Musik-Projekt – aber nur, wenn die Diversity-Quote stimmt
In einer kleinen Musik-Location in Schleswig-Holstein sorgten kürzlich mehrere Bands und Sänger für Unterhaltung. Diese Künstler haben eine entbehrungsreiche Zeit hinter sich, geprägt von den Corona-Jahren ohne Auftritte und Gagen. Nun, da Festivals wieder stattfinden und Tanzlokale geöffnet sind, sind Einnahmen für sie umso wichtiger. Neben regulären Gagen sind oft auch Zuschüsse eine willkommene Finanzspritze, die aus verschiedenen Fördertöpfen stammen können.
Bei einem kürzlich stattgefundenen Event, an dem einer unserer Leser als Künstler teilnahm, stellte sich jedoch heraus, dass Fördermittel nur unter bestimmten Bedingungen fließen: Eine queere Haltung war Voraussetzung. Eine Woche nach dem Konzert erhielt der Veranstalter eine E-Mail, die reitschuster.de vorliegt. Darin wurde erklärt, dass für das „Live 500“-Förderprogramm eine „Diversity-Abfrage“ ausgefüllt werden müsse. Sollte die 30-Prozent-Diversitäts-Quote nicht erreicht werden, gäbe es keine Förderung. Jedes Bandmitglied, das die Umfrage nicht ausfüllt, würde automatisch als weiß, hetero und männlich gewertet.
Wenn „alles gut geht“, könnten die Künstler und der Veranstalter zusätzliche 250 Euro für den Auftritt erhalten. Hinter dem „Live 500“-Förderprogramm steht die „Initiative Musik“, die von mehreren Bundesbehörden getragen und finanziert wird. Zu den Förderern gehören unter anderem die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie das Auswärtige Amt – allesamt von grünen Politikern geleitet.
Angesichts dieser grünen Ideologie überrascht es wenig, dass die Künstler in der „Diversity-Abfrage“ nur zwischen bestimmten Identitäten wählen konnten: „Frauen“, „LGBTQIA* Personen“, „rassifizierte Personen“ oder „Personen mit Behinderung“. Besonders absurd wird es bei den Definitionen dieser Personengruppen. So seien Frauen „Personen, welche sich als Frau identifizieren. Das Frausein ist nicht an bestimmte Eigenschaften, Fähigkeiten oder an ein bestimmtes Aussehen geknüpft.“
Während die Leugnung biologischer Tatsachen mit Steuergeldern gefördert wird, bleiben Künstler, die einfach nur Musik machen wollen, auf der Strecke. Die „Initiative Musik“ widerspricht damit einem ihrer selbst definierten Leitsätze, indem sie Künstlern ideologische Vorgaben macht. Auf ihrer Homepage schreibt die Initiative: „Wir sind die zentrale Fördereinrichtung des Bundes für Popularmusik und Jazz. Künstler:innen und ihrer Musik stehen im Mittelpunkt unserer kulturwirtschaftlichen Arbeit.“
Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie stark die grüne Ideologie in die Kulturförderung eingreift. Anstatt Künstler nach ihrem Talent und ihrer Musik zu bewerten, werden ideologische Kriterien angelegt, die nichts mit der eigentlichen Kunst zu tun haben. Dies ist nicht nur eine Verfehlung der Kulturpolitik, sondern auch ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die einfach nur ihrer Leidenschaft nachgehen möchten, ohne sich politisch positionieren zu müssen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Praxis weiterentwickeln wird und ob es zu einer breiteren Diskussion über die Rolle von Ideologie in der Kulturförderung kommen wird. Bis dahin müssen Künstler weiterhin mit den Bedingungen leben, die ihnen von einer stark ideologisierten Politik auferlegt werden.