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24.01.2024
08:25 Uhr

BRICS plus – Wachsende Macht und Herausforderung für die westliche Dominanz

BRICS plus – Wachsende Macht und Herausforderung für die westliche Dominanz

Die Weltordnung befindet sich im Wandel. Mit der Erweiterung des BRICS-Bündnisses durch die Aufnahme von Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu Beginn des Jahres 2024, die nun unter dem Begriff "BRICS plus" firmieren, zeichnet sich ein neues geopolitisches Kräfteverhältnis ab, das die bisherige westliche Dominanz herausfordert.

Ein Bündnis von globaler Tragweite

Die BRICS-Staaten, ursprünglich ein Zusammenschluss von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, haben sich nicht nur zu einem volkswirtschaftlichen Schwergewicht entwickelt, sondern auch zu einer politischen Kraft, die auf eine multipolare Weltordnung drängt. Mit der Erweiterung um fünf weitere Staaten leben nun fast die Hälfte der Weltbevölkerung in den BRICS plus Ländern, ein Umstand, der das Gewicht dieses Bündnisses in internationalen Angelegenheiten signifikant erhöht.

Die Ziele von BRICS

Ein wesentliches Anliegen der BRICS-Staaten ist die Reform der internationalen Währungs- und Finanzordnung. Sie streben eine größere Mitsprache und Repräsentation der Schwellen- und Entwicklungsländer im globalen Finanzsystem an und positionieren sich gegen eine Weltordnung, die sie als einseitig zugunsten der westlichen Industrienationen empfinden. Insbesondere die Abhängigkeit vom US-Dollar als globale Leitwährung steht im Fokus der Kritik.

Die "New Development Bank"

Um ihre Ziele zu verwirklichen, gründeten die BRICS-Staaten die "New Development Bank" (NDB), die vorrangig der Finanzierung von Entwicklungsprojekten und Infrastruktur in den Mitgliedsländern dient. Im Gegensatz zu etablierten Institutionen wie der Weltbank, erhalten bei der NDB alle Mitglieder, unabhängig von ihrer Wirtschaftskraft, eine gleichberechtigte Stimme.

Geopolitische und wirtschaftliche Implikationen

Die Auswirkungen der Erweiterung von BRICS sind vielschichtig. Die BRICS plus Staaten verfügen über einen beachtlichen Anteil an weltweiten Ressourcen und Industrieproduktion, was ihnen eine strategische Position in der globalen Wirtschaft sichert. Der Anteil an der weltweiten Ölproduktion und am Warenhandel steigt, und mit Interessenten wie Algerien, Indonesien und Venezuela könnte sich dieser Einfluss weiter verstärken.

Die Herausforderung für den Westen

Die westlichen Staaten, allen voran die USA und die EU, beobachten die Entwicklung von BRICS plus mit Sorge. Die zunehmende wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der BRICS-Staaten, insbesondere die Bestrebungen, den US-Dollar als Leitwährung zu ersetzen, könnten die globale Machtbalance verschieben. Zudem deutet die sicherheitspolitische Zusammenarbeit innerhalb des Bündnisses, wie das gemeinsame Seemanöver von China, Russland und Südafrika, auf eine wachsende strategische Allianz hin.

Kritische Betrachtung der deutschen Position

Angesichts dieser Entwicklungen sollte Deutschland seine außenpolitische Strategie überdenken. Die Fokussierung auf weniger bedeutende Länder, die der deutschen Wirtschaft eher Lasten als Nutzen bringen, ist fragwürdig. Es wäre an der Zeit, die Bedeutung von strategischen Partnerschaften mit BRICS plus Staaten zu erkennen und zu nutzen, anstatt sich in Konflikte zu verstricken, die den nationalen Interessen zuwiderlaufen.

Ausblick auf die Zukunft

Die Welt ist Zeuge eines Wandels, wie ihn ein Jahrhundert nicht gesehen hat. Der nächste BRICS Gipfel im August 2024 dürfte weitere Überraschungen bereithalten und die Neuausrichtung der globalen Kräfteverhältnisse weiter vorantreiben. Für Deutschland und den Westen gilt es, dieser Entwicklung nicht tatenlos zuzusehen, sondern aktiv an der Gestaltung einer multipolaren Weltordnung mitzuwirken, die den eigenen Interessen und denen einer stabilen globalen Gemeinschaft dient.

Fazit

BRICS plus ist längst mehr als ein volkswirtschaftliches Bündnis; es ist ein politischer Akteur, der die bestehende Weltordnung herausfordert. Es wird Zeit, dass der Westen und insbesondere Deutschland die Tragweite dieser Entwicklung erkennen und entsprechend handeln.

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