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19.09.2024
08:51 Uhr

Bertelsmann-Stiftung fordert mehr Anreize für Arbeiten im Alter

Bertelsmann-Stiftung fordert mehr Anreize für Arbeiten im Alter

Die Bertelsmann-Stiftung hat in einer kürzlich veröffentlichten Studie betont, dass mehr Anreize geschaffen werden müssten, um ältere Menschen im Arbeitsmarkt zu halten. Demnach könnten bis 2035 rund 1,4 Millionen Menschen im Alter von 55 bis 70 Jahren wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden, sofern entsprechende Maßnahmen ergriffen würden.

Demografischer Wandel und ungenutztes Potenzial

Die Studie hebt hervor, dass der demografische Wandel in Deutschland zu einem Rückgang der Bevölkerung in der Altersgruppe der 55- bis 70-Jährigen führen werde. Während im Jahr 2020 noch 18,5 Millionen Menschen dieser Altersgruppe angehörten, werde diese Zahl bis 2035 auf 17 Millionen sinken. Gleichzeitig bleibe die Anzahl derjenigen, die aufgrund von Rente, Krankheit oder Arbeitslosigkeit nicht erwerbstätig seien, unverändert bei rund acht Millionen.

„Der Anteil derjenigen, die sich früh aus dem Erwerbsleben zurückziehen, wird immer größer“, erklärte Studien-Ko-Autor Eric Thode.

Gründe für den frühen Austritt aus dem Erwerbsleben

Zu den häufigsten Gründen, warum Menschen in dieser Altersgruppe nicht arbeiten, zählen laut der Studie Krankheit, Betreuungs- und Pflegeverpflichtungen sowie das Fehlen geeigneter Vollzeitstellen. Diese Faktoren führen dazu, dass viele ältere Menschen vorzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden.

Notwendige Maßnahmen zur Aktivierung älterer Arbeitnehmer

Die Bertelsmann-Stiftung fordert daher eine Reihe von Maßnahmen, um ältere Arbeitnehmer zu unterstützen. Dazu gehören:

  • Gesundheitsfördernde Maßnahmen
  • Betreuungsmöglichkeiten für pflegebedürftige Angehörige
  • Finanzielle Anreize
  • Altersgerechte Arbeitsplätze

Die Experten der Stiftung betonen, dass die aktuellen Reformvorschläge der Bundesregierung zwar in die richtige Richtung gingen, jedoch den Schwerpunkt zu sehr auf Arbeitsrecht und finanzielle Anreize legten.

Schwedisches Modell als Vorbild

Die Studie stützt sich auf Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und nimmt den schwedischen Arbeitsmarkt als Referenz. In Schweden sei es seit langem gelungen, älteren Menschen bessere Beschäftigungsperspektiven zu bieten und sie länger im Job zu halten. Durch gezielte Maßnahmen könnten auch in Deutschland das Arbeitspotenzial von 1,36 Millionen „Vollzeitäquivalenten“ aktiviert werden.

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass Deutschland dringend handeln müsse, um das ungenutzte Potenzial älterer Arbeitnehmer zu erschließen. Nur durch umfassende Maßnahmen könne der demografische Wandel bewältigt und die wirtschaftliche Stabilität des Landes gesichert werden.

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