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25.08.2024
11:03 Uhr

Altersarmut in Deutschland: Neue Zahlen offenbaren erschreckende Realität

Altersarmut in Deutschland: Neue Zahlen offenbaren erschreckende Realität

Die Altersarmut in Deutschland nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Wie neue Zahlen zeigen, ist fast ein Fünftel der Rentnerinnen und Rentner in Deutschland von Armut bedroht. Diese alarmierenden Daten wurden durch eine Anfrage der Linken im Bundestag bekannt, die auf Statistiken der Deutschen Rentenversicherung und von Eurostat basieren.

Fast jeder fünfte Rentner betroffen

Im Jahr 2023 waren 18,4 Prozent der rund 19 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland armutsgefährdet. Auch unter den Menschen über 65 Jahren, die weiterhin arbeiten, lag die Armutsgefährdung mit 18,3 Prozent nahezu gleichauf. Besonders betroffen sind Frauen, bei denen die Quote sogar bei 20,2 Prozent liegt. Diese Zahlen verdeutlichen, dass fast jeder fünfte Deutsche über 65 Jahre direkt von Altersarmut bedroht ist.

Steigende Armutsgefahr trotz langer Arbeitsjahre

Die Gefahr der Altersarmut ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Im Vergleich zu 2014 erhöhte sich die Quote der armutsgefährdeten Menschen über 65 Jahren um mehr als elf Prozent. Besonders alarmierend war das Jahr 2020, in dem die Quote der Armutsbedrohten unter den 65-Jährigen mit 20 Prozent ihren Höchstwert erreichte. Dies wurde teilweise durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie verstärkt.

Ein weiterer beunruhigender Aspekt ist, dass mehr als 33 Prozent der Menschen mit über 40 Versicherungsjahren im Jahr 2023 eine Rente unterhalb von 1250 Euro brutto erhielten. Bei denjenigen mit 45 Versicherungsjahren waren es noch knapp 25 Prozent. Diese Zahlen zeigen, dass selbst jahrzehntelange Arbeit nicht vor Altersarmut schützt.

Linken-Politiker fordert Mindestrente

Matthias W. Birkwald, renten- und alterspolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, zeigte sich entsetzt über die aktuellen Zahlen. Er betonte, dass Armut und insbesondere Altersarmut in Deutschland kein Randphänomen seien. Birkwald kritisierte, dass viele der Armutsgefährdeten nicht in der Lage seien, die Lücken mit betrieblicher Altersversorgung oder privater Vorsorge zu schließen, da niedrige Löhne und Gehälter auch zu niedrigen Beiträgen in die gesetzliche Rente führen.

Österreich als Vorbild?

Birkwald verwies auf das Nachbarland Österreich, wo die Renten deutlich höher sind. Er betonte, dass niemand im Alter von weniger als 1.250 Euro netto leben müsse und forderte eine einkommens- und vermögensgeprüfte solidarische Mindestrente von 1.250 Euro. Zudem forderte er eine dauerhafte Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent, um die Würde des Menschen zu wahren, wie es Artikel 1 des Grundgesetzes verlangt.

Die aktuelle Situation zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Bundesregierung muss Maßnahmen ergreifen, um die Altersarmut zu bekämpfen und sicherzustellen, dass alle Rentnerinnen und Rentner in Würde leben können.

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