AfD macht Hannovers Oberbürgermeister für Gewalt bei Krah-Kundgebung mitverantwortlich
Die jüngsten Krawalle rund um eine Vortragsveranstaltung der AfD in Hannover haben hohe Wellen geschlagen. Niedersachsens AfD-Vorsitzender Ansgar Schledde hat Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) eine Mitschuld an den Ausschreitungen gegeben. Schledde zeigte sich entsetzt über die Gewaltausbrüche, die seiner Meinung nach durch die Äußerungen des Oberbürgermeisters angeheizt worden seien.
Gewalttätige Ausschreitungen und Verletzte
Am Freitagnachmittag versammelten sich laut Polizei bis zu 500 Personen zu einer Gegendemonstration gegen eine AfD-Veranstaltung, bei der Maximilian Krah als Redner auftrat. Nach dem Ende der Kundgebung versuchten etwa 200 Personen, den Zutritt der Gäste zum Veranstaltungsgebäude zu verhindern. Dabei kam es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen, bei denen 21 Polizisten durch Schläge, Tritte sowie Flaschen- und Steinwürfe verletzt wurden.
Beschädigungen und Angriffe
Rund um den Veranstaltungsort kam es zu weiteren Angriffen auf Besucher des Vortrags. Selbst Rollstuhlfahrerinnen seien nicht sicher gewesen. Das Auto des Vorsitzenden der AfD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, Martin Vincentz, wurde schwer beschädigt. Vincentz erklärte, dass die Polizei zwar eine Eskorte gestellt habe, jedoch den Parkplatz nicht durchgehend überwachen konnte. Sein Wagen wurde durch Flaschen- oder Steinwürfe beschädigt und mit Antifa-Stickern und Schmierereien versehen.
Politische Verantwortung und Reaktionen
Schledde kritisierte Oberbürgermeister Onay scharf und warf ihm vor, die Gewalt durch seine Äußerungen indirekt gefördert zu haben. Onay hatte im Vorfeld der Ausschreitungen erklärt, dass es schwer zu ertragen sei, dass sich in städtischen Räumlichkeiten ein Redner wie Krah äußere, dessen Aussagen vom Verfassungsschutz als verfassungsfeindlich eingestuft würden. Er lobte zudem Bündnisse wie „Bunt statt braun“, die gegen rechtsextreme Haltungen Stellung bezögen.
Maximilian Krah selbst kommentierte die Vorkommnisse gegenüber der JUNGEN FREIHEIT: „Es war eine großartige Veranstaltung, großer Saal brechend voll, mit einem hellwachen und motivierten Publikum. Die Antifa hatte also zu Recht Angst, und ihr Haß verbirgt ihre Hilflosigkeit.“
Falschinformationen und weitere Ermittlungen
Im Vorfeld der Veranstaltung kursierte in den sozialen Medien die Falschinformation, dass auch der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke in Hannover auftreten werde. Die Polizei leitete mehrere Strafverfahren wegen Sachbeschädigung, Beleidigung, Verdacht auf Landfriedensbruch und tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte ein. Vier Personen wurden vorläufig festgenommen.
Die Ereignisse in Hannover werfen ein Schlaglicht auf die zunehmende Polarisierung der deutschen Gesellschaft und die Rolle, die politische Äußerungen dabei spielen können. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft auf diese Eskalation reagieren werden.
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