AfD-Bundesparteitag: Durchwachsenes Ergebnis für Weidel – Höcke-Flügel geschwächt
Am Samstag, den 29. Juni 2024, fand der Bundesparteitag der AfD in Essen statt. Dabei wurden wichtige Entscheidungen getroffen und die Parteiführung neu gewählt. Bundesprecherin Alice Weidel wurde mit 79,77 Prozent in ihrem Amt bestätigt, während Tino Chrupalla 82,72 Prozent der Stimmen erhielt. Dennoch zeigt sich, dass das Lager um Björn Höcke geschwächt aus dem Parteitag hervorgeht.
Uneinigkeit in der Parteirechten
Ein wesentlicher Grund für die Schwächung des Höcke-Flügels könnte die zunehmende Uneinigkeit innerhalb der Parteirechten sein. Die Wahl von Kay Gottschalk, einem bekennenden Höcke-Gegner, zum dritten stellvertretenden Bundesvorsitzenden mit über 61 Prozent der Stimmen, unterstreicht diesen Trend. Gottschalk setzte sich gegen Dirk Spaniel durch, der als Gegner von Alice Weidel bekannt ist.
Demonstrationen und Gewalt
Am Rande des Parteitags demonstrierten Zehntausende Gegner der AfD, unter ihnen zahlreiche gewaltbereite Linksextremisten. Dabei wurden 28 Polizeibeamte verletzt, zwei davon schwer. Diese Ereignisse verdeutlichen die Spannungen und die Polarisierung, die die AfD in der deutschen Gesellschaft auslöst.
Weidels und Chrupallas Reden
In ihrer Rede auf dem Parteitag versuchte Alice Weidel, die Kritik an der Parteispitze zu entkräften. Sie verglich die Ausbootung von EU-Spitzenkandidat Maximilian Krah mit einem Fußballer im Formtief und betonte, dass dieser nicht aus dem „Kader“ geflogen sei. Zudem kritisierte Weidel die Politik der Ampelregierung scharf und warf ihr vor, eine „Deindustrialisierung Deutschlands“ sowie eine Migrationskrise zu verursachen.
„Wir sind die Nummer eins im Osten und wir wollen diese Wahlen gewinnen.“ – Tino Chrupalla
Tino Chrupalla äußerte sich kritischer gegenüber Krah und betonte die Notwendigkeit, bei der Auswahl der Spitzenkandidaten künftig sorgsamer zu agieren. Er beschwor zudem die Geschlossenheit der Partei, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.
Rückschläge für die Parteirechte
Ein weiterer Rückschlag für die Parteirechte war die Wahl des Juristen Roman Reusch, der die AfD in mehreren Verfahren gegen den Verfassungsschutz vertritt. Reusch setzte sich mit 63,99 Prozent gegen den bayerischen Landtagsabgeordneten Ingo Hahn durch. In seiner Vorstellungsrede stellte Reusch die Frage, ob manche extremen Aussagen nicht selbst vom Verfassungsschutz finanziert würden.
Wahlen und Ergebnisse
Die ersten beiden Stellvertreter, Stephan Brandner und Peter Boehringer, wurden mit hohen Ergebnissen gewählt. Den stärksten Rückhalt erhielt Heiko Scholz aus Hessen mit 89,79 Prozent. Maximilian Krah hatte bereits im Vorfeld erklärt, nicht mehr für ein Vorstandsamt kandidieren zu wollen, und blieb dem Parteitag fern.
Mit Martin Reichardt bleibt ein Höcke nahestehender Funktionär im Vorstand, während Sachsen durch Tino Chrupalla und Carsten Hütter vertreten ist. Brandenburg verfügt über drei Vertreter, die unterschiedlichen Lagern zugeordnet werden.
Fazit
Der Bundesparteitag der AfD in Essen hat gezeigt, dass die Partei weiterhin tief gespalten ist. Während Alice Weidel und Tino Chrupalla ihre Positionen behaupten konnten, zeigt die Schwächung des Höcke-Flügels und die Wahl von Gegnern wie Kay Gottschalk und Roman Reusch, dass die innerparteilichen Kämpfe noch lange nicht vorbei sind. Die kommenden Landtagswahlen werden zeigen, wie geschlossen die Partei tatsächlich auftreten kann.
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