Gold Wissen – Entstehung von Gold
Wie entstand/entsteht eigentlich Gold? Die Faszination für Gold ist global – sie zieht sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte. Seit Jahrtausenden nutzen Zivilisationen rund um den Globus das schwere, glänzende Edelmetall. Alchemisten versuchten sogar Gold durch Verschmelzung verschiedener Stoffe, Gold künstlich herzustellen und scheiterten kläglich. Bis vor Kurzem hatten Forscher tatsächlich keine wirkliche Idee, wie sich die Entstehung von Gold eigentlich genau gestaltete. Denn obwohl man sich einig war, dass alles Gold auf der Erde aus dem Universum stammt, wurde viel darüber gerätselt, wie das Edelmetall dort entstanden sein könnte. Heute gelten Gammastrahlen als ein möglicher Grund für die Entstehung von Gold.
Gold gelangte über Meteoriten auf die Erde
Lang bevor die Erde der grüne Lebensraum war, der sie heute ist, befand sich unser Planet über Milliarden von Jahren sozusagen im Aufbau. Was heute der Erdkern ist, hat sich damals geformt und die Grundlage für unsere heutige Erde geschaffen. Genau dort hat sich damals Gold direkt im Erdkern abgelagert. Die Lagerstätten, auf die wir aktuell Zugriff haben, wurden zum Großteil erst nach der Ausbildung der Erdkruste durch Meteoriten auf die Erde gebracht. Darüber hinaus fördern vulkanische Prozesse immer wieder Gold direkt aus dem Erdkern an die Oberfläche.
Die Entstehung von Gold – Enorme Energiemengen werden benötigt
Der Urknall hat die chemischen Elemente Wasserstoff und Helium in das Universum entlassen. Bei diesen Elementen handelt es sich um die zwei leichtesten des Periodensystems. Weitere Elemente wurden durch enorme Energiemengen zum Beispiel im Inneren von Sternen durch Fusionsreaktoren hergestellt. Hier trafen zwei Teilchen mit enormer Geschwindigkeit aufeinander und die Kerne dieser verschmolzen, um die neuen Elemente auszubilden. Sterne sind jedoch trotz der enormen Energie nicht in der Lage, Gold zu produzieren – dafür musste das Universum die schweren Geschütze auffahren.
Theorien über die Entstehung von Gold variieren, und es gibt zwei hauptsächliche Perspektiven unter Wissenschaftlern. Einige Forscher argumentieren, dass Supernovas, trotz ihrer explosiven Natur, nicht in der Lage sind, ausreichende Mengen Gold zu erzeugen. Diese Theorie stellt infrage, ob die Prozesse in Supernovas tatsächlich ausreichen, um die Menge an Gold zu produzieren, die wir in unserer Umgebung finden.
Auf der anderen Seite gibt es Wissenschaftler, die akzeptieren, dass Supernovas eine Rolle bei der Entstehung von Gold spielen, jedoch glauben, dass die dabei erzeugten Mengen vergleichsweise gering sind. Sie postulieren, dass es eine zusätzliche Formungsart geben muss, um den Großteil des Golds zu erklären. Diese Theorie geht davon aus, dass andere kosmische Ereignisse oder Prozesse erforderlich sind, um die Fülle an Gold zu erzeugen, die auf der Erde und in anderen Teilen des Universums zu finden ist. Insgesamt bleibt die genaue Entstehung von Gold ein faszinierendes Rätsel, das die Wissenschaft weiterhin erforscht.
Sternkollisionen
Astrophysiker gehen heute vermehrt davon aus, dass katastrophale Sternkollisionen der Entstehung von Gold zugrunde liegen. So sind etwa die Kerne einer ausgebrannten Sonne so dicht gepackt, dass die aneinandergepressten Teile wie ein riesiger Atomkern agieren.
Entstehung von Gold durch Supernova
In einem fernen Sonnensystem, Lichtjahre entfernt, findet eine beeindruckende kosmische Veranstaltung statt: die Supernova. Hierbei werden Helium und Wasserstoff von einem sterbenden Stern verbrannt und verwandeln sich in Kohlenstoff und Sauerstoff. In den darauf folgenden Prozessen werden Magnesium und Silizium verbrannt, und es bleibt nur ein entscheidendes Element zurück: Eisen. Dieser Eisenkern signalisiert, dass der Stern am Rand seiner Existenz steht. Wenn dieser Kern eine kritische Größe erreicht, kollabiert er und ein Neutronenstern entsteht. Der Neutronenstern behält den Eisenkern, während der Rest der Sternenmasse in einer gewaltigen Explosion ins All geschleudert wird – ein Ereignis, das als Supernova bekannt ist. Während dieser Explosion entsteht kurzzeitig ausreichend Energie, um Elemente wie Titan, Uran und sogar Gold zu produzieren.
Es ist es faszinierend, dass die Entstehung von Gold auf so gewaltige kosmische Ereignisse zurückgeht. Der zurückbleibende Neutronenstern, mit seiner enormen Masse und extremen Dichte, fügt diesem Spektakel eine weitere bewundernswerte Dimension hinzu.
Eine Supernova Explosion im Weltraum
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Gold entsteht durch Neutronensterne
Immer wieder haben Wissenschaftler angezweifelt, dass die Explosion einer Supernova ausreichend ist, um die Menge an irdischem Gold zu produzieren, die heute allein auf der Erde lagert. Ein Zusammenstoß der durch die Supernova entstandenen Neutronensterne hätte jedoch mehr als ausreichend Energie, um das vorhandene Gold entstehen zu lassen – vergleichbar mit einer Kernfusion.
In einer Ausgabe des Fachblatts „The Astrophysical Journal Letters“ berichten Forscher, dass sie in der Lage gewesen seien, einen Gamma-Blitz zu analysieren. Dieser Blitz wies im Infrarotlicht ein sehr langsam erlöschendes Nachleuchten auf. Dieses wird auf den Zerfall von radioaktiven Stoffen zurückgeführt. Diese wiederum sollen aus einer Neutronenflut entstanden sein, die auf kollidierende Neutronensterne zurückzuführen ist. Während dieses Prozesses ist ausreichend Energie zugegen, um stabile und schwere Elemente wie Gold oder Titanium entstehen zu lassen.
Man geht davon aus, dass eine solche Kollision und die dadurch entstanden Gammablitze Material in das All geschleudert haben, dass etwa einem Hundertstel der Masse unserer Sonnen entspricht. Dies würde erklären, warum die Goldvorkommen auf der Erde und auch sonst im Universum so selten sind. Auch die Anzahl der bisher nachgewiesenen Gammastrahlenblitze und die geschätzte Goldmenge im Universum würden Modellrechnungen zufolge zusammenpassen.
Lesen Sie hier einen interessanten Artikel: Zum Einstieg: Gammablitze und Gravitationswellen – Kosmische Evolution für Nicht-Physiker passend zum Thema Gamma Blitze, Ursprung: „Haus der Astronomie“.
Gold an der Erdoberfläche
Unabhängig davon, wie genau die Entstehung von Gold erfolgte, ist das Edelmetall anschließend nicht einfach in kleinen Nuggets auf die Erde gefallen. Bis der Quarz der Goldadern von der Menschheit an der Erdoberfläche bzw. in den oberen Erdschichten gefunden und gefördert wurde, hatte er einen langen Weg hinter sich. Die Goldvorkommen, die nicht durch Meteoriten direkt auf die Erdkruste getragen und sich dort in kleinen und großen Lagerstätten bildeten, nahmen ihren Ursprung im Erdinneren. Dort befand es sich im sogenannten Magma – Tonnen über Tonnen an flüssigem Gestein, das Temperaturen von 700 bis 1250 Grad Celsius erreicht. Erst durch die tektonischen Bewegungen der Erdplatten und Vulkanausbrüche wurde das Material an die Oberfläche befördert und dort sozusagen freigesetzt. Das machte die Goldgewinnung möglich.
Ein Lavastrom entsteht aus einer Erdsäule und fließt in eine schwarze Vulkanlandschaft
Bildquelle: Ralf Lehmann / via Shutterstock
Aufgrund von hohem Druck und den extremen Temperaturen gelangt sehr heißer Wasserdampf in die oberen Gesteinsschichten. Dort trifft der Wasserdampf auf Grundwasser. An der Erdoberfläche wird dies zum Beispiel in der Form von Fontänen oder heißen Quellen sichtbar. Der Wasserdampf aus dem Erdinneren trägt auch feinste Goldatome mit sich. Diese lagern sich in den kühleren Schichten des Gesteins ab.
Diese Ablagerungen werden dann im Laufe von Millionen oder gar Milliarden von Jahren durch die tektonischen Bewegungen an die Oberfläche befördert. Das Gold wird dann oft durch Wasserquellen abgetragen und setzt sich in Flüssen ab – bis heute sind die Goldnuggets in Flussbetten in der Nähe von bekannten Goldadern zu finden. Diese Art der Entstehung von Gold erfreut Goldwäscher – lesen sie dazu mehr in unserem verlinkten Beitrag zur Goldgewinnung der besonderen Art: Goldschürfen in Deutschland.
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